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Am 27. Mai 2016 berichtete die BILD-Zeitung in ihrer Kölner Regionalausgabe über innatura. Die Abschrift des Artikels lesen Sie hier:

Mit diesem „Müll“ macht sie Menschen glücklich

Gebrauchsgüter im Wert von sieben Milliarden Euro werfen Firmen jährlich weg – Vernichten ist billiger als spenden – Juliane Kronen kämpft erfolgreich dagegen an

Von St. Wildermann

Köln – Der Anruf klang zunächst wie ein Witz. „Kennst Du jemanden, der 200 000 Flaschen Shampoo sofort gebrauchen kann – neu, originalverpackt, unentgeltlich. Allerdings nicht zum Weiterverkauf“, fragte ein Freund Juliane Kronen.

Die Flaschen waren falsch etikettiert, sollten vernichtet werden, weil der Hersteller den Lagerraum brauchte. Kronen suchte vergeblich einen Abnehmer – aber die Idee von „innatura“ war geboren.

Heute stapeln sich kartonweise Kuscheltiere, Hausschuhe, Shampoo-Flaschen, Rasiergel oder Windeln in den Regalen der gemeinnützigen Organisation. Aus Köln beliefert sie seit 2013 Hilfsorganisationen im In- und Ausland mit fabrikneuen Produkten.

„Wir bieten Ware von Herstellern an, die nicht mehr in den Verkauf geht und normalerweise vernichtet wird“, sagt Geschäftsführerin Kronen (53). Für die Firmen ist das günstiger, als fehlerhafte Ware zu spenden. Denn oft muss für die Spende noch Umsatzsteuer entrichtet werden.

Seit der Gründung hat „innatura“ Sachspenden im Wert von über sechs Milliarden Euro vermittelt an mehr als 500 Organisationen. Dazu gehören auch Einrichtungen in der Stadt wie der Verein „Looks“, der sich um Stricher kümmert. „Oft haben diese Einrichtungen kein Geld, um Marken-Produkte zu kaufen. Bei uns können sie die Ware aussuchen, bestellen, abholen oder liefern lassen“, erklärt Kronen. Dafür wird eine Vermittlungsgebühr fällig, die fünf bis 20 Prozent des Marktpreises entspricht.

Beispiel: Im Laden kostet ein Marken-Duschgel knapp zwei Euro. Bei „innatura“ 35 Cent pro Flasche. Die Erträge werden für Unterhalt und Logistik benötigt.

Vorbild für das deutsche Unternehmen ist „In Kind Direkt“ in Großbritannien, deren Schirmherr Prinz Charles ist. Er betreut mittlerweile auch die Kölner Organisation.